“Das Heer im Einsatz. Ein Sachstandsbericht zur Lage im Deutschen Heer” – RK SÜDWEST am 12.09.2016
Am 12. September 2016 referierte der Kommandeur Einsatz und Stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Carsten Jacobson, beim Forum Mainz, einer gemeinsamen Veranstaltung der der Clausewitz-Gesellschaft e.V. und der Deutschen Atlantischen Gesellschaft. Sein Thema: „Das Heer im Einsatz. Ein Sachstandsbericht zur Lage im Deutschen Heer“.
Der Referent stellte die gesamte Auftragspalette des Heeres, von der Amtshilfe bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise über die zahlreichen Auslandseinsätze bis hin zu den neu belebten Vorbereitungen für die Landes- und Bündnisverteidigung. Jacobsen behandelte die zahlreichen Übungen von Kräften des Heeres im Jahre 2016 im NATO Rahmen in Polen und in den Baltischen Staaten. Das Aushängeschild des deutschen Engagements, die „Very High Readiness Joint Task Force (VJTF)“, stellte er besonders heraus. Aber auch auf die Fähigkeitslücken des Heeres als Folgen der „Friedensdividende“ und der Optimierung im Jahre 2011 für Einsätze wie ISAF und KFOR ging Jacobsen ein. Sie liegen vor allem in den Bereichen fehlender Flankenschutz durch Minenwerfer, begleitendem Flugabwehr-Schutz und zu geringe Eisenbahn-Transportkapazitäten für Panzer. So gebe es für den Transport des Kampfpanzers Leopard 2 A7 lediglich 20 Flachwagen. Der Brückenlegepanzer Biber müsse ersetzt werden, und der neue Schützenpanzer Puma leide noch unter zu vielen technischen „Kinderkrankheiten“. Die benötigte Ausrüstung stehe auf dem Wunschzettel an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, insgesamt 130 Millionen Euro sollten bis 2030 bereitgestellt werden. Der Referent behandelte auch die Einsätze von Kräften des Heeres, die mit unterschiedlichem Auftrag in Mali, Afghanistan, im Irak und im Kosovo derzeit eingesetzt sind.
Die anschließende Aussprache war lebhaft und erkenntnisfördernd für die Gäste. Der Leiter des RK SÜDWEST, Generalmajor a.D. Christian Millotat, überreichte dem Referenten als Dank ein Buchgeschenk und bedankte sich für eine brillante aktuelle Momentaufnahme des Deutschen Heeres.