Blick hinter die Kulissen – Besuch der Clausewitz-Gesellschaft beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Das „Flüchtlingsproblem“ ist seit Wochen in aller Munde. Dabei wird mit Kritik an den Stellen, die in der täglichen Praxis mit Aufnahme, Registrierung und Bearbeitung der Asylsuchenden befasst sind, häufig nicht gespart. Deshalb war es für die Delegation unserer Clausewitz-Gesellschaft ein besonderes Ereignis, direkt vor Ort beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg eine Einweisung in das „Integrierte Flüchtlingsmanagement“ zu erhalten. Der Leiter des BAMF und Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise, empfing die vom Präsidenten der Clausewitz-Gesellschaft e.V., Generalleutnant a.D. Kurt Herrmann, angeführte Gruppe, zu der u.a. auch der Vizepräsident, Generalleutnant a.D. Fritz, die Leiter der Regionalkreise Bayern und West, die Generalleutnante Marzi (der den Besuch dankenswerter Weise mit dem BAMF vorbereitet hatte) und Ruwe, aber auch der Geschäftsführer, Brigadegeneral a.D. Schulz, Generalmajor a.D. Eisele, die Brigadegenerale a.D. Schediwy und Schmidt sowie weitere Mitglieder des Regionalkreises Bayern zählten.
Trotz extrem hoher Arbeitsbelastung nahm sich F.-J. Weise viel Zeit für eine eingehende und höchst eindrucksvolle Unterrichtung der „Clausewitzianer“. Zusammen mit seinem Spezial-Team, das sich u.a. auch aus ehemaligen Offizieren im Generalstabsdienst rekrutiert, vermittelte er einen hoch aktuellen und sehr profunden Einblick „hinter die Kulissen“ in die neuen Strukturen und Abläufe, mit denen die einschlägigen Prozesse des „Integrierten Flüchtlingsmanagements“ inzwischen nachhaltig verbessert und beschleunigt werden konnten. Dabei wurde immer wieder deutlich, unter welch hohem Zeitdruck und außergewöhnlichen Belastungen die Umstellung der Verfahren erfolgen musste, um der ca. 1,2 Millionen Flüchtlinge, die im letzten Jahr nach Deutschland kamen, Herr zu werden. Weise und sein Team ließen die Besucher nicht im Unklaren, dass noch ein gewaltiger Rückstau von ca. 370.000 abzuarbeiten ist und vermutlich weitere 300.000 noch keinen Asylantrag gestellt haben. Die „Nacherfassung“ schätzt man jedoch bis Mitte dieses Jahres bewältigen zu können, vorausgesetzt, der weitere Zulauf kann auf ein vertretbares Maß begrenzt werden. Die BAMF-Spitze legte allerdings auch sehr überzeugend dar, dass man mit den jetzt implementierten Prozessen künftig eine lückenlose Erfassung bzw. Registrierung wird sicherstellen können.
In den Einzelvorträgen des BAMF wurden ebenfalls wesentliche Gesetzes- und Rechtsfragen behandelt und mit lobenden Worten auch ein Überblick zum unterstützenden Einsatz von Soldaten unserer Bundeswehr beim BAMF vermittelt.
Die abschließende intensive Diskussion mit dem Leiter des BAMF rundete einen für alle Beteiligten gewinnbringenden Nachmittag ab. Generalleutnant a.D. Herrmann unterstrich deshalb in seinem Dank an Leiter Weise und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch den hohen Wert der Veranstaltung als Beitrag zur Versachlichung der aktuellen Diskussion und als wahrhaft vertrauensbildende Maßnahme.