Das deutsch-französische Verhältnis im Lichte des Vertrags von Aachen – RK SÜDWEST am 17.04.2019
Vortrag der französischen Generalkonsulin Pascale Trimbach im Forum Mainz
Am 17. April 2019 referierte die französische Generalkonsulin in Frankfurt am Main, Madame Pascale Trimbach, im Forum Mainz im Institut Français, Mainz, über das aktuelle Thema “Das deutsch-französische Verhältnis im Lichte des Vertrags von Aachen”.
Generalmajor a.D. Christian Millotat, der Leiter des Forum Mainz, drückte zu Beginn das Mitgefühl aller Anwesenden mit Frankreich über den verheerenden Brand in der Kathedrale Notre Dame de Paris aus. Er würdigte dabei das besondere Verhältnis seiner Heimat Rheinhessen zu Frankreich, die von 1796 bis 1814 als Département Mont du Tonnerre, deutsch Donnersberg, Teil unseres Nachbarlands war und in dieser Zeit unter Napoleon Bonaparte zu einem der sozial und politisch modernsten Gebiete im damaligen Deutschland wurde. Er endete mit den Worten: „Wir trauern mit Frankreich und bezeugen dies mit einer Schweigeminute“.
Frau Trimbach referierte über die Inhalte des Vertrags von Aachen, der am 22. Januar 2019 unterzeichnet wurde, am 56. Jahrestag des zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident General Charles de Gaulle 1963 in der Kathedrale von Reims feierlich durch einen Bruderkuss besiegelten Elysée-Vertrags.
Sicherheitsinteressen weiter angleichen und ausgestalten
Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel hatten bewusst Aachen als Unterzeichnungsort dieses zukunftsweisenden Vertrags gewählt, die Lieblingsstadt Kaiser Karls des Großen, der beiden Nationen gehört. Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen stand das im Vertrag formulierte Ziel, die Sicherheitsinteressen der Schicksalspartner Frankreich und Deutschland weiter anzugleichen und auszugestalten. Sie stellte bislang erreichte Erfolge auf diesem Gebiet heraus und mahnte zur Geduld bei der Verwirklichung dieses langfristig angelegten Ziels, das z.B. die Aufgabe souveräner Rechte und Regelungen in beiden Ländern bedarf. Die damit verbundenen Schwierigkeiten wurden mit Hilfe der Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Referentin vertieft. Auch in der Aussprache forderte Frau Trimbach wiederum „langen Atem“. Sie betonte, dass in deutschen und französischen Ministerien bereits Beamte beider Länder eingesetzt seien, welche die bereits heute erreichte verdichtete Zusammenarbeit belegten.
Pascale Trimbach, die in Frankreich, Österreich und Deutschland diplomatische Spitzenausbildungen durchlaufen hat, referierte in glänzendem Deutsch und beantwortete authentisch und schlagfertig die vielen Fragen nach dem Vortrag. Als Dank überreichte Generalmajor a.D. Millotat der Generalkonsulin das soeben erschienene Clausewitz Jahrbuch 2018 und die von ihm zusammen mit der Managerin des Forum Mainz, Manuela R. Krueger, verfasste Analyse der Schlacht um Verdun, die zu deren einhundertjährigen Gedenken 2016 erschienen ist.