“Die sicherheitspolitischen und militärischen Herausforderungen in Europa” – BrigGen Rohrschneider beim RK SÜDWEST am 05.04.2018
Brigadegeneral Kai Rohrschneider, seit Januar 2017 der deutsche Chef des Stabes des Hauptquartiers USAREUR in Wiesbaden, referierte vor dem Forum Mainz über die aktuellen sicherheitspolitischen und militärischen Herausforderungen in Europa.
Militärische Fähigkeiten müssen neu erworben werden
Rohrschneider stellte den Beitrag seines Hauptquartiers bei den von der US Army und der NATO getroffenen Maßnahmen zur Sicherung der Ostgrenze des NATO Bündnisses heraus. Hierzu gehört die neu aufgebaute amerikanische Organisation, jederzeit Verstärkungskräfte aus den USA aufnehmen und dem Einsatz bringen zu können. Sehr offen stellte BG Rohrschneider die derzeitigen Mängel und die Herausforderungen an alle Bündnispartner heraus, die rasch gemeistert werden müssten.
Wiederaufbau einer „Host-Nation“- Organisation notwendig
Dazu gehörten der Wiederaufbau einer „ Host Nation Support“-Organisation zum Aufnehmen von US- und kanadischen Kräften aus Übersee. Notwendig seien auch Verfahren zum unbürokratischen Überschreiten von Ländergrenzen von Truppenteilen, das Beschaffen von Eisenbahntransportmitteln für schweres Gerät und Brückenleger. Diese Fähigkeiten seien nach dem Kalten Krieg verloren gegangen.
Während Rohrschneiders Vortrag wurde beklemmend deutlich, wie viele professionelle Felder im Bereich der Landes-und Bündnisverteidigungsvorsorge in den zurückliegenden Jahrzehnten verkümmert sind. Nun müssten sie und mühsam wieder erworben werden.
Eine rege Diskussion folgte auf den Vortrag.
Die nächste Veranstaltung des Forum Mainz findet im Juli 2018 statt. Botschafter a.D. Dr. Klaus Scharioth wird zum Thema „ Transatlantische Beziehungen und ihr Einfluss auf die zukünftige europäische Sicherheitsarchitektur“ vortragen.