“Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr und der Einsatz deutscher Streitkräfte im Ausland – Sachstand, Entwicklungen und Perspektiven” – RK West am 10.02.2014
Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Herr Generalleutnant Fritz, seit Ende Oktober 2013 auch Vizepräsident der Clausewitz-Gesellschaft, trug vor vollem Vortragssaal zu einem Zeitpunkt zu den Einsätzen der Bundeswehr vor, in dem dieses Thema durch die Ausführungen des Bundespräsidenten, der Bundesministerin der Verteidigung und des Bundesministers des Auswärtigen vor der Münchener Sicherheitskonferenz eine zusätzliche Aktualität erhalten hatte.
Alle drei Politiker hatten bekanntlich – mit eher geringfügig unterschiedlicher Akzentuierung – die Übernahme von mehr Verantwortung bei der Bewältigung internationaler Krisen durch die Bundesrepublik Deutschland angemahnt. Insofern war es interessant zu erfahren, wie sich eine solche Akzentverschiebung in der Außen- und Sicherheitspolitik voraussichtlich auf die internationalen Einsätze der Bundeswehr auswirken könnte.
Generalleutnant Fritz stellte den Teilnehmern zunächst sein Kommando und dessen Aufgaben vor, bevor er – nach Regionen gegliedert – auf die einzelnen Einsätze einging. Dabei wurde deutlich, dass aller Voraussicht nach Afrika, obwohl sich in den bisherigen Missionen die Beteiligung der Bundeswehr in überschaubaren Grenzen hält, in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung gewinnen wird, weil Sicherheit und Stabilität insbesondere in den Ländern Nord- und Zentralafrikas auch im wohlverstandenen Interesse Europas liegen.
Im Hinblick auf Afghanistan räumte Generalleutnant Fritz ein, dass man zwar nicht alles erreicht habe, was man sich zu Beginn vorgenommen hatte, wies aber zugleich anhand etlicher Beispiele auf die nicht geringen Erfolge des langjährigen Einsatzes auf vielen Feldern hin. Das heutige Afghanistan sei mit dem der Anfangsjahre des Einsatzes nicht mehr zu vergleichen. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Landes in eigener Verantwortung für Stabilität und Sicherheit war seine Prognose durchaus optimistisch.
An den Vortrag schloss sich eine längere lebhafte Aussprache an, in der Generalleutnant Fritz – wie bereits im Vortrag selbst – sowohl eine große Detailkenntnis aller Einsätze als auch eine fundierte Bewertung der Verhältnisse und sicherheitspolitischen Zusammenhänge in den verschiedenen Einsatzgebieten erkennen ließ. Nach den Reaktionen aus dem Auditorium stellte auch dieser Vortragsabend für den Regionalkreis erneut ein Highlight dar.